Manche Menschen gehen Wandern, um sportliche Höchstleistungen zu erbringen, andere genießen die Bewegung in der Natur, um den Kopf freizubekommen. Slow Hiking, das entspannte und bewusste Wandern, richtet sich an all jene, die den Fokus auf Achtsamkeit legen möchten. Es geht nicht darum, möglichst viele Kilometer in kürzester Zeit zurückzulegen, sondern das Wandern selbst zum Erlebnis zu machen. Dabei kannst du die Natur intensiver wahrnehmen, den Moment genießen und gleichzeitig deinem Körper und Geist etwas Gutes tun. Wie das genau funktioniert, erfährst du hier.
1. Finde dein eigenes Tempo
Beim Slow Hiking gibt es keine festen Regeln, wie schnell oder langsam du wandern sollst. Vielmehr geht es darum, dein persönliches Tempo zu finden – das Tempo, bei dem du dich wohlfühlst, ohne aus der Puste zu geraten. Lass dich nicht von anderen beeinflussen oder hetzen, auch wenn andere vielleicht schneller unterwegs sind. Gerade beim Wandern kann es leicht passieren, dass man unbewusst schneller geht, nur weil die Menschen um einen herum ein zügigeres Tempo vorlegen. Hör auf deinen Körper und finde heraus, welches Tempo für dich angenehm ist!
2. Mach mehrere, dafür kürzere Pausen
Längere Pausen sind nicht automatisch erholsamer! Oft reichen schon kurze Pausen, um kurz danach motiviert weiterzulaufen. Setze dich an einen schönen Platz, schließe kurz die Augen oder beobachte die Natur um dich herum. So unterbrichst du den ständigen Bewegungsrhythmus, gibst deinem Körper die Möglichkeit, kurz zu regenerieren, und gleichzeitig kannst du die Landschaft in Ruhe auf dich wirken lassen.
3. Langsam ein- und ausatmen
Die richtige Atemtechnik spielt beim Slow Hiking eine zentrale Rolle. Durch bewusstes Atmen kannst du nicht nur deine körperliche Leistung verbessern, sondern auch Stress abbauen und deine Gedanken ordnen. Eine kontrollierte und bewusste Atmung beruhigt zudem, sodass du unterbewusst das Tempo nicht doch wieder anziehst und wirkst, als müsstest du schnell irgendwo ankommen. So wird die Wanderung nicht nur zu einem körperlichen, sondern auch zu einem mentalen Erlebnis, das Ruhe und Ausgeglichenheit schenkt.
4. Nimm deine Umgebung bewusst wahr
Lausche den Geräuschen des Waldes, spüre den Wind auf deiner Haut und achte auf die unterschiedlichen Gerüche der Natur. Diese bewusste Wahrnehmung schafft eine tiefere Verbindung zur Umgebung und lässt dich Dinge entdecken, die dir sonst vielleicht entgangen wären. Du wirst schnell merken, wie beruhigend und inspirierend es sein kann, sich voll und ganz auf die Schönheit der Natur einzulassen.
5. Lass dich nicht hetzen
Es gibt keine Uhr, die dir beim Slow Hiking im Nacken sitzt! Und auch niemand, der dich bewertet oder kritisiert. Du selbst gestaltest den Rahmen deiner Wandertour. Selbst wenn du einen festen Wanderplan hast, lass dir die Freiheit, ihn anzupassen, wenn dir danach ist. Es geht nicht darum, irgendwo anzukommen, sondern die Reise zu genießen und aus dem alltäglichen Trott auszusteigen und zu sich selbst zu finden. Wenn du bemerkst, dass du dich gestresst fühlst, halte inne und frage dich, warum. Wahrscheinlich merkst du dann, dass es keinen Grund gibt, sich zu beeilen.
6. Plane deine Wanderung im Vorfeld
Auch wenn Slow Hiking auf Spontanität und Achtsamkeit setzt, ist eine gute Vorbereitung wichtig. Das bedeutet nicht, dass du jeden Meter im Voraus durchplanen musst. Dennoch hilft es, eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, wo du wandern möchtest und welche Route zu deinem persönlichen Tempo passt. Plane lieber kürzere Etappen, die dir genügend Zeit für Pausen und zur Erkundung der Umgebung lassen.
7. Setze dir realistische Ziele
Setze dir realistische Ziele, die zu deinem Fitnesslevel und deinem Wandertempo passen. Es bringt nichts, sich zu übernehmen und dann frustriert festzustellen, dass man das gesteckte Ziel nicht erreicht. Gerade beim Slow Hiking ist es viel wichtiger, dass du die Wanderung genießt, als dass du dich von einem Punkt zum nächsten hetzt. Wenn du merkst, dass du an einem bestimmten Ort länger verweilen möchtest, dann tu es. Dein Ziel kann auch darin bestehen, einfach nur unterwegs zu sein, ohne ein konkretes Ende festzulegen.
8. Hab immer ein Notfallset dabei
Auch wenn du beim Slow Hiking in der Regel entspannter und achtsamer unterwegs bist, kann immer mal etwas Unvorhergesehenes passieren. Ein kleines Notfallset sollte daher bei keiner Wanderung fehlen. Dazu gehören Pflaster, eine Rettungsdecke, Anti-Zecken-Produkte, Desinfektionsmittel und eventuell rezeptfreie Schmerzmittel.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)