Warum ein Roadtrip durch Japan?
Der Roadtrip durch Japan ist konträr zu all dem, was die allgemeinen Touristenpfade bieten können. Mit dem Auto unterwegs zu sein in Japan bedeutet Freiheit und Flexibilität. So können abgelegene Naturwunder angesteuert und kulturelle Schätze bestaunt werden. Unterwegs mit dem Auto bedeutet aber auch Land und Leuten authentisch zu begegnen. Ein Roadtrip durch Japan vermittelt eine perfekte Mischung aus Moderne und Tradition.
Vorbereitung und Planung
Internationaler Führerschein und Führerscheinübersetzung für Japan
Um in Japan Autofahren zu dürfen ist zunächst ein gültiger nationaler Führerschein der Klasse B notwendig. Beispielsweise der deutsche EU-Führerschein. Doch darüber hinaus ist eine offizielle japanische Übersetzung des Führerscheins verpflichtend. Dieser Führerschein ist nicht zu verwechseln mit dem internationalen Führerschein entsprechend dem Genfer Abkommen. Jener wird in Japan nicht akzeptiert, wenn man bspw. aus Deutschland kommt. Auch der Reisepasse muss bei einer Polizeikontrolle vorgelegt werden.
Woher bekommt man die offizielle Übersetzung?
Es gibt zwei Wege, um an eine Übersetzung des Führscheins zu gelangen. Der eine Weg ist die direkte Antragstellung bei der Japan Automobile Federation (JAF) oder der andere Weg über zertifizierte Partner.
Benötigte Unterlagen für die Übersetzung
Um den Führerschein auf Japanisch übersetzen zu lassen, muss eine Kopie des Führerscheins – also Kopie von Vorderseite und Rückseite – sowie ein gültiger Reisepasse (ggf. Kopie) vorgelegt werden. Je nach Anbieter sind dann Antragsformulare auszufüllen. Nach der Zahlung der Bearbeitungsgebühr kann die Übersetzung erhalten werden. Das Ganze funktioniert online über die entsprechenden Websites der Anbieter.
Wann beantragen?
Empfehlenswert ist eine Antragsstellung mindestens drei bis vier Wochen vor der Abreise. Dann können Verzögerungen noch mit abgedeckt werden. Einige Anbieter haben einen Express-Service, der allerdings meist teurer ausfällt.
Weitere Vorbereitungen für die Japan-Tour mit dem Auto
Für den Roadtrip durch Japan muss das passende Fahrzeug gewählt werden. Zur Option stehen Mietwagen oder Campervans. Bei der Wahl sollte berücksichtigt werden, dass ein Navi genutzt werden kann um per GPS, Google Maps oder mit einem japanischen System (oft aber nur auf Japanisch erhältlich) sicher durch die Straßen geführt zu werden. Weiter berücksichtigt werden muss das japanische Mautsystem (ETC-Karte). Hier sind elektronische Zahlungen möglich. Je nach Nutzen und Kosten und Tour kann der Fahrer hier abwägen. Wer fährt muss tanken oder Strom laden. Sich vorab zu informieren, wo auf der Strecke entsprechende Tankstellen und welche Kraftstoffarten verfügbar sind, erspart Ärger und Zeitverlust. Tatsächlich gibt es in Japan hier lokale Unterschiede bei Öffnungszeiten bzw. mit Selbstbedienung. Ungewohnt für europäische Fahrer dürfte der Linksverkehr sein. Auf Tempolimits muss geachtet werden, ebenso auf die Vorfahrtsregeln. Auf den Japantour erfordert es vom Fahrer, sein Verhalten anzupassen.
Besondere Aufmerksamkeit ist in Bezug auf das Autoparken geboten. Die Parkhäuser haben in der Regel ausreichend Parkplätze, doch Parkscheiben sind ausschließlich in Japanisch beschriftet, das gleiche gilt für Parkverbotsschilder. Daher sollte der Fahrer eine Übersetzungs-App parat haben bzw. ein Wörterbuch. Nutzt der Fahrer einen Mietwagen und schließt den Mietvertrag ab, sollte ein ausreichender Versicherungsschutz inbegriffen sein – Haftpflicht, Vollkasko und gegebenenfalls eine Diebstahlversicherung. Damit ist der mobile Tourist auf seiner Japantour mit dem Auto gut vor Zwischenfällen geschützt.
Packliste für den Roadtrip
Mit auf de Packliste gehören Landkarten bzw. eine Offline-Navigation. Ladegeräte benötigen einen Adapter Typ A/B mit 100V. Begibt der Fahrer sich auf abgelegene Straßen sollte er genug Verpflegung, beispielsweise Snacks und Getränke, mit sich führen. Ein Notfallset ist für die erste Hilfe gedacht. Zum Set gehören auch Taschenlampe und Powerbank.
Empfohlene Routen und Highlights
1. Hokkaido – Wildnis und Weite
Die Insel in der nördlichsten Region verzaubert den Reisenden mit den Nationalparks Daisetsuzan und Shiretoko. Ein Highlight sind die heißen Quellen – Onsen genannt – in der Stadt Noboribetsu. Im Sommer bescheren die Lavendelfelder in Furano eine einzigartige duftende und leuchtende Atmosphäre. Wer im Winter in Japan unterwegs ist, kommt als Skibegeisterter in den Skigebieten in Niseko voll auf seine Kosten.
2. Tohoku – Unentdecktes Nordjapan
Reisende mit Entdeckertrieb könnte es in diese unentdeckten Regionen in Nordjapan führen. Dort warten die Oirase-Schlucht und der Towada-See. Kakunodate ist die Samurei-Stadt mit all den Geheimnissen der berühmte japanischen Kampfkunst. Weitere Destinationen sind Tohoku und Zao Onsen und „Snow Monsters“ im Winter.
3. Chūbu – Alpen und Seen
Japans Alpen begeistern mit der Tateyama-Kurobe-Alpenroute. Fuji-Goko ist die Fünf-Seen-Region, neben dieser kann das UNESCO Welterbe Dorf Shirakawa-gō angefahren werden.
4. Kansai – Kultur und Küsten
Die vielfältige Landschaft Japans hat neben den Alpen auch Küsten zu bieten und historische Kultur. In Kyoto und Nara findet der Kulturbegeisterte historische Tempelanlagen. Die Pilgerwege von Kumano Kodo sind weltbekannt, auch die Wakayama-Küste. Auf dem Reiseplan könnte in Kansai auch der Ise-Schreing und Meoto Iwa, der heilige Felsen, stehen.
5. Shikoku – Pilgerreise und Natur
Auf Shikoku, einer der vier Hauptinseln Japans (die kleinste der vier) finden Pilger ihre spirituelle Begegnung auf dem 88-Tempel-Pilgerweg. Die Inselflora zeigt sich reichhaltig, während die Kultur des Buddhismus überwiegend vorzufinden ist. Iya ist das Tal, das für seine gewaltigen Schluchten und den geschichtsträchtigen Hängebrücken bekannt ist. Diese Umgebung ist perfekt zum Wandern. Die Insel Shikoku ist zudem berühmt wegen ihres Naruto-Strudels, ein faszinierendes Naturphänomen. Besonders von der Küstenstraße lässt es sich gut beobachten.
Kyūshū – Vulkane und heiße Quellen
Die im Südwesten des Landes liegende Insel verspricht bei der Autotour eindrucksvolle Naturerlebnisse, die typisch durch die japanische Kultur geprägt sind. Die Fahrt über die Aso-Kraterstraße ist spektakulär, denn diese Straße führt durch eine Vulkanlandschaft. Die Ausblicken auf den noch aktiven Vulkan Aso sind äußerste beeindruckend.
Die beiden Orte Beppu und Yufuin sind bekannt als Paradies für Liebhaber von heißen Quellen. In Beppu sind es die dampfende Thermalquellen, in Yufuin begeistert die Lage mit Idylle und Charme.
Mit dem Auto kann es auf der Küstenstraße, der Nichinan Kaigan, weitergehen und die exotische Natur der Küste von Kyūshūs entdekt werden. Kleine Fischerdörfer und versteckte Strände warten auf den Autoreisenden, der dort inspirierende Pausen einlegen kann.
Wer auf der Strecke übernachten möchte, findet Roadside Stations (Michi-no-Eki). Die Übernachtungsmöglichkeiten sind einfach gestrickt, es gibt ausreichend Platz zum Rasten mit Shopping-Möglichkeiten von regionalen Produkten. Eher traditionell wird die Übernachtung in einem Ryokan oder Minshuku. Diese japanische Art von Unterkunft bieten Tatami-Zimmer und Hausgemachtes zum Essen.
Ob mit Campervan oder Auto, auf den Auto-Campingplätzen der Insel genießen Reisende eine entzückende Gegend. Geht es eher in die Städte, bieten sich moderne Kapselhotels an – diese sind besonders preiswert und eignen sich für kurze Übernachtungen mit futuristischem Flair.
Kulinarische Entdeckungen
Letztendlich sind es die regionalen Spezialitäten, die es entlang einer Auto-Tour durch Japan gibt. Zu nennen sind Ramen in Fukuoka oder die frischen Meeresfrüchte auf Hokkaido. Allerlei Handgemachtes und Regionales wird auf den Straßenständen und Märkten in den Städten geboten.
Entlang der Auto-Tour durch Japan lässt es sich also in allen Bereichen rund um nur noch Genießen.
Tipps für einen reibungslosen Ablauf
Damit die Tour durch Japan reibungslos und damit gelungen abläuft sind frühzeitige Planungen und Buchungen notwendig – für Mietwagen und Unterkünfte beispielsweise. Welche Reisezeit genommen wird obliegt dem Geschmack des Reisenden, zu beachten wäre die Taifun-Saison. Diese dauert normalerweise von Juni bis Oktober. Die meisten Taifune treten jedoch zwischen August und September auf. Wind, Regen und Überschwemmungen könnten das Reisen erschweren und die Reisende müssen mit Einschränkungen rechnen. Daher lohnt es sich, Wetterwarnungen für die Region, in der man sich befindet, zu beachten und sich informiert zu halten. Für den reibungslosen Ablauf sind offline Karten bedeutend und Übersetzungs-Apps. Japan ist bekannt für Rücksichtnahme und Höflichkeit, was auch im Straßenverkehr widergespiegelt wird.
Die Auto-Tour durch Japan kann kommen! Vergessen Sie nicht, ihren Führerschein übersetzen zu lassen!
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)